Moorburg der Ort
Moorburg gehört seit 1375 zu Hamburg. Es ist der älteste und war bis 1937 der einzige Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe. Zudem ist es einer der ältesten Stadtteile Hamburgs überhaupt. Es ist ein lang gezogenes Straßendorf und war lange Zeit das längste Straßendorf Europas. Nur um die Kirche herum gab es eine Anballung von Häusern, die so etwas wie ein Zentrum andeuten.
Die Hamburger kauften das Gebiet, das in unmittelbarer Nähe der Alten Süderelbe lag, die damals der Hauptstrom der Elbe war und bevorzugt von den Schiffen befahren wurde. Dieser Seitenarm der Elbe, der südlich etwas abseits an Hamburg vorbeiführte, wurde als Folge der Sturmflut 1962 zugeschüttet. Im Bereich Moorburg errichteten die Hamburger eine Burg oder einen ständig besetzten Wehrturm, um von dort aus die Schifffahrt zu kontrollieren und das Stapelrecht auszuüben. Das bedeutete, dass die Kaufleute für die Waren auf den Schiffen entweder Zölle zahlen oder ihre
Waren in Hamburg einige Zeit zum Verkauf anbieten mussten. Dies führte zu dauerhaftem Streit mit den Lüneburger Herzögen, die im benachbarten Harburg residierten, und ihre Rechte verletzt sahen. Hamburg hat letztendlich den Streit für sich entschieden.
Moorburg liegt seit 1982 im Hafenerweiterungsgebiet. Die Stadt Hamburg hat bereits mehr als 90 Prozent der Häuser aufgekauft. Es läuft jedoch dennoch ein Sanierungsprogramm für die in städtischem Besitz befindlichen Immobilien. Ebenfalls wurde seitens Hamburgs weiter in die soziale Infrastruktur investiert. Die Stadt erteilte zuletzt für in Moorburg lebende Bauwillige in begrenztem Umfang befristete Baugenehmigungen. Da der Containerumschlag in Hamburg sich nach allen Prognosen in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln wird, ist geplant, anstelle des Stadtteiles ein weiteres Container Terminal (Terminal Moorburg, CTM) zu errichten. Dieses Vorhaben ist zur Zeit von der Schwarz-Grünen Regierung laut Koalitionsvertrag in der aktuellen Legislaturperiode bis 2012 zurückgestellt.